Begrüßt wurden wir zwar imParadies, aber seit Adam in den von Eva gereichten Apfel biß, ist nichts mehr so, wie es davor gewesen sein soll.
Unendlich lang ist die Liste der Naturereignisse denen die Überwinterer ausgesetzt waren und noch sein werden. Neulingen werden diese Katastrophen von erfahrenen Campern (alten Hasen) gleich nach der Ankunft übermittelt. Eine zeitliche Zuordnung ist nur in wenigen Fällen möglich. Ansonsten richtet es sich nach dem Gefühl und der Bedeutung für die Erzähler. Unklar ist auch ob der Vortragende darstellen will, was er so alles erlebt hat, oder ob er mit seiner Erzählung den unerfahrenen Neuankömmling verängstigen will. Obwohl nur wenige Umstände bekannt sind, muss man an diese Vorkommnisse einfach glauben, gibt es doch mehrere Personen, die dies selbst erlebt oder zumindest von anderen gehört haben.
Berichtet wird von einem Tsunami, der nach einem Seebeben vor Alicante, enstanden sein soll. Zwei riesige Wellen, sieben Meter hoch, stieben über die Mauer am Strand. Die Mauersteine sollten bis ins Waschhaus mitgerissen worden sein. Dies wurde von einem Camper glaubhaft berichtet, der zu diesem Zeitpunkt mit seinem Wohnmobil in einer der vorderen Reihen stand. Es gab zwar erhebliche Schäden, aber umgerissen wurde das Fahrzeug nicht.
Desweiteren fegte ein Tornado, kommend vom Meer, über die Unterkünfte, Wohnmobile und Wohnwagen, der mutigen oder auch unerfahrenen Meercamper hinweg. In den Berichten über Schaden, den dieser Wirbelsturm verursacht haben soll, gibt es natürlich unterschiedliche Angaben.
Vor längerer Zeit soll ein Wohnwagen nach zweiwöchigem Regen ins Meer abgeschwemmt worden sein. Über das Schicksal, der sich darin angeblich befindenden Frau, ist nichts näheres bekannt. Das ist aber, wie gesagt, schon länger her.
Selbst erlebt haben wir den stärksten Sturm seit dreissig Jahren. Auch da peitschten hohe Wellen die See. Gischt hing in der Luft. Die Bäume bogen sich unter der Wucht des Windes. Von einer Pinie knickte ein großer Ast ab und fiel auf den darunter stehenden Wohnwagen. Auch ein großer Ast eines Olivenbaums hielt der Gewalt nicht stand. Vor- und Küchenzelte wurden umgerissen. So auch das unserer Nachbarn, die auf unsere Warnung hin meinten, an der Nordseeküste sei man Stürme gewohnt. Das Meer breitete sich aus und stand bis unter unseren Wohnwagen.
Auch heute weht wieder einmal ein Wind der Stärke 8 bft. Dies ist aber noch gut auszuhalten. Um stärkere Winde abzuhalten stellt man einfach, wenn möglich, sein Auto vor das Vorzelt.
Bei all diesen Vorkommnissen kam zum Glück kein Mensch zu Schaden, auch die materiellen Verluste hielten sich in Grenzen. In keinem der Fälle kam eine Warnung von der Campingplatzleitung. Nur die selbst gesuchten Informationen der örtlichen Wettervorhersagen ermöglichen rechtzeitige Vorkehrungen.
Aus all diesen Gründen lassen sich erfahrene, oder vielleicht auch ängstliche Camper in den weiter hinteren Reihen und nicht an den Plätzen am Meer nieder. Allerdings lassen sie es sich nicht nehmen, nach solchen Ereignissen, die möglichen Schäden der Meerfreunde zu begaffen. Und aus sicherer Entfernung darf man sich auf keinen Fall den Anblick der Brecher entgehen lassen.
Die freien Stellplätze mit romantischen Meeresblick werden gerne von Wohnmobilfahrern aufgesucht, die dann nach stürmischer Nacht geschockt und fluchtartig den Campingplatz verlassen.